Freiburg, den 1. Februar 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU/CSU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) haben den Waffenexport in den
vergangenen beiden Jahren mehr als verdreifacht! Und doch erscheint die Zeit günstig, diese hemmungslose
Rüstungsexportpolitik – die nicht einmal vor Kriegswaffenausfuhren an menschenrechtsverletzende und kriegführende Staaten
Haltmacht – zur Bundestagswahl 2017 nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Denn der Rückenwind für unsere Kampagne »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« könnte nicht größer
sein, wie eine eben publik gewordene repräsentative Emnid-Umfrage belegt: Nie zuvor in der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland haben sich mehr Menschen gegen Waffenhandel ausgesprochen!
Liebe Aktivist/innen, Mitstreiter/innen und Unterstützer/innen der Aufschrei-Kampagne, die ihr euch seit viereinhalb Jahren
nach Kräften für einen Stopp des Waffenhandels einsetzt: Von Herzen dankt Ihnen und euch das Sprecherteam mit Christine
Hoffmann, Paul Russmann und mir: MACHT WEITER SO?! Wir alle sind auf einem seeeeeeeehr guten Weg…
Bitte werbt aktiv für die neue Aufschrei-Unterschriftenaktion »Export von Kleinwaffen und Munition
stoppen«, siehe www.aufschrei-waffenhandel.de
Herzliche Friedensgrüße
Jürgen Grässlin
Buchautor, Sprecher von Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel, DFG-VK und RüstungsInformationsBüro
Seit Jahrzehnten setzen wir uns in der Friedens-, Entwicklungs- und Menschenrechtsbewegung für einen Stopp von
Waffenexporten aus Deutschland ein. Anfangs wurden wir belächelt und vom politischen Gegner verspottet, das Thema wurde
gesamtgesellschaftlich gering geschätzt. Das hat sich spätestens mit unserer Vernetzung und der Gründung der bundesweiten
Kampagne »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« im Sommer 2011 geändert. Mit uns engagieren
sich u.a. die Evangelische und Katholische Kirche und humanitäre Hilfswerke wie »Brot für die Welt« und »Misereor« und viele
weitere Organisationen im Aktionsbündnis gegen Rüstungsexporte.
Im Oktober 2011 hatte TNS Emnid die Bundesbürger in einer repräsentativen Umfrage gefragt: »Sollte Deutschland Ihrer Meinung
nach Waffen und andere Rüstungsgüter in andere Länder verkaufen oder nicht?« Erfreuliche 78 % der Bundesbürger antworteten mit
»nicht verkaufen«. Ein immens hoher Wert, der nicht mehr steigerbar schien.
Kaum zu glauben, aber wahr: Jetzt wurde publik, dass es uns gelungen ist, den Umfragewert durch aberhunderte von gewaltfreien
Aktionen vor und in Rüstungsfirmen, durch Vortrags- und Podiumsveranstaltungen, durch Buchlesungen und von uns unterstützte
TV-Filme weiter zu steigern.
Am Wochenende wurde die Meldung veröffentlicht: »Eine große Mehrheit der Bundesbürger ist generell gegen den Export von Waffen
und Rüstungsgütern.« Das Ergebnis einer topaktuellen Umfrage von TNS Emnid für die Linksfraktion im Bundestag ergab
auf die Frage: »Einmal grundsätzlich betrachtet, sollte Deutschland ihrer Meinung nach Waffen und andere
Rüstungsgüter in andere Länder verkaufen oder nicht?« antworteten 83 Prozent der Befragten mit ‚Nein'! Lediglich 14
Prozent votierten für Rüstungsexporte.
Dank der Enid-Umfrage ist klar: Die Zustimmung zu Waffenausfuhren ist lediglich unter Anhängern der Rechtsaußenpartei AfD mit
44 Prozent hoch. Dagegen votieren für Rüstungsexporte gerade mal noch 20 % der Anhänger der CDU/CSU, 10 % der Nichtwähler, 9 %
von Bündnis 90/Die Grünen, 7 Prozent der SPD und 4 % der Linkspartei.
[siehe http://www.neues-deutschland.de/artikel/1000010.prozent-der-bundesbuerger-gegen-waffenexporte.html?action=print / neues-deutschland.de vom 30.01.2016]
Was für ein Erfolg für alle Unterstützer/innen der Aufschrei-Kampagne! Das Ergebnis macht uns allen Mut für kommende Aufschrei-Aktionen im Vorfeld der Bundeswahl 2017!
Daniel Harrich und sein Filmteam haben nach dem unglaublichen Erfolg des Spielfilm »Meister des Todes« – mit inzwischen mehr als sechs Millionen TV-Zuschauern und der TV-Doku »Tödliche Geschäfte« immens viel bewegt. Jetzt sendet SWR Fernsehen schon den Nachfolgefilm »Waffen für den Terror« – wieder konnte ich mitwirken, ihr werdet sehen…
SWR - Südwestrundfunk
»betrifft: Waffen für den Terror - Gefahr für den Südwesten?«
Investigative Dokumentation, Mittwoch, 3. Februar 2016, 20.15 Uhr, SWR Fernsehen
Hier Ankündigung des SWR: Waffenvernichtung bei der Polizei Baden-Württemberg. Jahr für Jahr
werden tausende und abertausende illegale Kleinwaffen von Polizei und Zoll beschlagnahmt und eingeschmolzen. Wie viele
illegale Waffen es tatsächlich in Deutschland gibt, darüber kann keiner Auskunft geben. ... Bild-Infos Download
Baden-Baden (ots) - Trotz strenger Waffengesetze und angeblich effizienter Kontrollmechanismen
kommt es immer wieder zu Anschlägen, Morden und Amokläufen mit Kriegswaffen mitten in Europa. So auch in einem ruhigen
Wohnviertel in Karlsruhe. Illegale Waffen sind offenbar überall verfügbar. Wie aber kommen Kalaschnikows, Pumpguns und andere
Maschinengewehre und -Pistolen illegal hierher? Wurde die Gefahr möglicherweise unterschätzt oder gar nicht erkannt? Sind die
Ermittlungsbehörden für den Kampf gewappnet? Antworten auf diese Fragen sucht die SWR-Dokumentation
»betrifft: Waffen für den Terror - Gefahr für den Südwesten?« am Mittwoch, 3. Februar, 20.15 Uhr, im
SWR-Fernsehen.
Ein blutiges Geiseldrama in der Karlsruher Nordstadt zeigt auf drastische Weise, was mit illegalen Waffen mitten unter uns
angerichtet werden kann. Fünf Menschen müssen sterben - sie werden von dem Geiselnehmer, der sich ein ganzes Waffenarsenal
beschafft hatte, erschossen. Unter diesen Waffen befinden sich eine Pumpgun und eine Kalaschnikow aus dem ehemaligen
Jugoslawien. Eines der Opfer ist ein Gerichtsvollzieher. Seine Lebensgefährtin, Katja G. kommt bis heute über den Verlust des
Partners nicht hinweg. Sie hat kein Verständnis dafür, wie leicht es offensichtlich ist, an illegale Waffen - darunter
Kriegswaffen - zu kommen.
Der Südwesten als Drehkreuz für den Waffenschmuggel? Auch andere Waffenschmuggelfälle in Stuttgart und anderswo im Südwesten
zeigen: Illegale Waffen sind verfügbar. Woher stammen sie? Ist der Südwesten Deutschlands zu einem Drehkreuz für den
Waffenschmuggel geworden? Die »betrifft«-Dokumentation verfolgt die Spur der Waffen ins ehemalige Jugoslawien, nach
Bosnien-Herzegowina, wo die Verfügbarkeit illegaler Waffen, vor allem von Kriegswaffen, ein unlösbares Problem darstellt.
Zudem hat sich das Land zu einer Islamistenhochburg entwickelt, mit engen Kontakten zur Islamisten-Szene in Europa. Der
Leitende Oberstaatsanwalt von Bosnien-Herzegowina berichtet u. a. von einem Waffenschmuggelfall, bei dem Sturmgewehre,
Handgranaten und Sprengstoff über die Route Bayern, Baden-Württemberg nach Belgien geschmuggelt werden sollten. Schmuggler
und Empfänger der illegalen Waren sind Bosnier.
Wolfgang Schmitz vom Zollkriminalamt schildert weitere erschreckende Fälle und fordert eine bessere Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden. Es müsse verhindert werden, dass Terroristen und andere Schwerverbrecher ungehindert an illegale Kriegswaffen gelangen können. Der Freiburger Autor und Rüstungsgegner Jürgen Grässlin warnt seit vielen Jahren vor dieser Entwicklung. Die Verfügbarkeit illegaler Kriegswaffen hier sei eine Folge der Waffenexporte in Kriegs- und Krisenländer: »All diese Kriegswaffen kommen zu uns zurück.«
Fotos über www.ARD-Foto.de; Pressekontakt: Bruno Geiler, Tel. 07221 929 23273, bruno.geiler@SWR.de; http://www.presseportal.de/pm/7169/3238219
In der neuen Rubrik für ‚Journalistische Leistung' in der Kategorie Information & Kultur sind die Reporterteams der
Panorama-Redaktion (NDR), Claudia Butter und Achim Reinhardt aus der Report-Redaktion des
SWR sowie Daniel Harrich, Thomas Reutter, Hans-Michael Kassel und Claudia
Gladziejewski für die investigative Recherche zu illegalen Waffenlieferungen nach Mexiko (SWR/BR)
nominiert.
Allein die Nominierung ist ein beachtlicher Erfolg, herzliche Gratulation! Und wir drücken die Daumen, dass der engagierte
investigative Journalismus mit der Kamera – gegen den Waffenhandel – mit dem Grimme-Preis belohnt wird!!!
Meine beiden topaktuellen Redebeiträge zum
* Weltwirtschaftsforum in Davos (Liveschaltung am 23. Januar 2016) zum Thema »Wer Waffen sät, wird
Flüchtlinge ernten! Wer Waffenexporte stoppt, schafft die Voraussetzung für einen gerechten Frieden!« und
* zur Freiburger Anti-Kriegsdemonstration am 30. Januar 2016 zum Thema »Grenzen öffnen für Menschen,
Grenzen schließen für Waffen! Keine Waffen und Bundeswehrsoldaten in den Nahen und Mittleren Osten – und anderswo. Für ein
humanistisch und christlich geprägtes Südbaden!«
können Sie auf meiner Homepage www.juergengraesslin.com > Artikel Deutsch (Übersicht)
nachlesen.
Die letzten Buchpräsentationen und Podiumsveranstaltungen haben zumeist rund 80 bis 100 Zuhörer/innen besucht. An der Karlsruher Podiumsveranstaltung zum Themenbereich Fluchtgründe nahmen 700 <!> Zuhörer/innen teil. Die Diskussionen waren allesamt sehr anregend, konstruktiv und solidarisch.
Kommende Buchpräsentationen finden u.a. statt am/in…
BP NwdT / SBWH 125 05.02.2016 Marburg an der Lahn
BP NwdT / SBWH 126 09.02.2016 Erfurt
BP NwdT / SBWH 127 10.02.2016 Jena
BP NwdT / SBWH 128 11.02.2016 Suhl
BP NwdT / SBWH 129 12.02.2016 Werdau
BP NwdT / SBWH 130 03.03.2016 Heidelberg
BP NwdT / SBWH 131 09.03.2016 Freiburg (Vauban)
BP NwdT / SBWH 132 10.03.2016 Ulm
BP NwdT / SBWH 133 16.03.2016 Mannheim
BP NwdT / SBWH 134 17.03.2016 Oberkirch
BP NwdT / SBWH 135 29.03.2016 Kiel
BP NwdT / SBWH 136 30.03.2016 Hamburg
BP NwdT / SBWH 137 31.03.2016 Eutin
BP NwdT / SBWH 138 13.04.2016 Freiburg (GEW/DGB)
BP NwdT / SBWH 139 14.04.2016 Düsseldorf
BP NwdT / SBWH 140 19.04.2016 Karlsruhe
BP NwdT / SBWH 141 22.04.2016 Garching
BP NwdT / SBWH 142 24.04.2016 Eggenfelden
BP NwdT / SBWH 143 29.04.2016 Tübingen
BP NwdT / SBWH 144 02.05.2016 Kehl
BP NwdT / SBWH 145 11.05.2016 Freiburg (Ev. Hochschule)
BP NwdT / SBWH 146 23.05.2016 Salzkotten
BP NwdT / SBWH 147 24.05.2016 Köln
BP NwdT / SBWH 148 25.05.2016 Düren
BP NwdT / SBWH 149 03.06.2016 Kassel
BP NwdT / SBWH 150 04.06.2016 Berlin
BP NwdT / SBWH 151 09.08.2016 Starnberg
BP NwdT / SBWH 152 10.08.2016 Brannenburg
BP NwdT / SBWH 153 07.09.2016 Mainz
BP NwdT / SBWH 154 08.09.2016 Großgerau
BP NwdT / SBWH 155 09.09.2016 Aachen
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BP NwdT / SBWH 157 01.11.2016 Rostock
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BP NwdT / SBWH 161 18.11.2016 Augsburg
Nähere Angaben zu diesen Buchpräsentationen,
vielen weiteren Vorträgen und Podiumsdiskussionen
siehe www.juergengraesslin.com > Termine
Nähere Angaben zu den alsbald anstehenden Lesungen
sowie weitere wichtige Hintergrundinformationen zu Rüstungsexporten
siehe www.juergengraesslin.com, www.aufschrei-waffenhandel.de,
www.dfg-vk.de und www.rib-ev.de
Mit friedlichen Grüßen
Jürgen Grässlin,
Sprecher der Kampagne »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!«, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Sprecher der Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) und Vorsitzender des
RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.).
Autor zahlreicher kritischer Sachbücher über Rüstungsexporte sowie Militär- und Wirtschaftspolitik, darunter internationale
Bestseller. Aktuelle Bücher: »Netzwerk des Todes. Die kriminellen Verflechtungen von
Waffenindustrie und Behörden« sowie »Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient«.
Kontakt: j.graesslin@gmx.de, Tel. 0761-76 78 208, Mob.: 0170-611 37 59