Presseerklärung des Sprechers der
Kritischen Aktionäre und der DFG-VK - JG:
»Entlassen statt Entlastung!«
vom 06. April 2005


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Presseerklärung des Sprechers der
Kritischen Aktionäre und der DFG-VK - JG:
»Entlassen statt Entlastung!«
vom 06. April 2005

Velbert/Berlin, 06. April 2005

»Entlassen statt Entlastung!«

Auf der heutigen Jahreshauptversammlung der DaimlerChrysler AG forderte der Sprecher der Kritischen Aktionäre und Bundessprecher der DFG-VK Jürgen Grässlin den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp zum sofortigen Rücktritt auf: »Herr Schrempp, entscheidend ist nicht die Frage Ihrer Entlastung, sondern die Ihrer Entlassung! Treten Sie mit dem heutigen Tag zurück und spenden Sie Ihre zu Unrecht verdienten Millionen an eine humanitäre Hilfsorganisation«, formulierte Grässlin vor Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionären der DaimlerChrysler AG im Anschluss an sein Resümee: »Schrempps Welt AG ist gescheitert. Mercedes ist zum Patienten geworden. Am Ende wird Herr Schrempp bei einer Vervielfachung seines eigenen Gehalts als größter Arbeitsplatz-, Aktien- und Börsenwertvernichter in die Annalen der Daimler-Benz und DaimlerChrysler AG eingehen.«

Der Kritische Aktionär und Friedensaktivist thematisierte u.a. die über 30 % Beteiligung am Rüstungsriesen European Aeronautic Defence and Space Company (EADS). Jürgen Grässlin stellte insbesondere zu dieser militärischen Produktion kritische Fragen, da die immer wieder angekündigte Konzentration auf das PKW-Kerngeschäft auch im Jahre 2004 nicht stattgefunden habe. »Während die Produktionszahlen bei Mercedes-Fahrzeugen heruntergefahren werden müssen, steigt die Daimler-Beteiligungsgesellschaft EADS mit dem Eurofighter und dem Militärtransporter A400M zu einem der führenden Rüstungsproduzenten und -exporteure auf«, kritisiert Grässlin und fragt weitergehend: »Warum leistet Daimler/EADS mit der Fertigung von Trägersystemen für Atomwaffen einem neuen atomaren Wettrüsten Vorschub? Warum verschweigt der neue Geschäftsbericht die Produktion bzw. die Beteiligung an Kampfflugzeugen, Atomwaffenträgersystemen, der Minenwerbung, Rüstungsexporten und Dual-Use-Transfers - beispielsweise nach China?«

Grässlin erläutert den anwesenden Aktionären: »Totgeschwiegen werden auch die China-Exporte des Konzerns bzw. seiner Beteiligungsgesellschaften. So dokumentierte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI die Lieferung von Motoren der Daimler Tochter MTU Friedrichshafen für chinesische U-Boote der SONG-Klasse. Auch chinesische Kriegsschiffe sind mit Motoren bestückt - als ‚Dual-Use-Güter’ zivil exportiert und dann militärisch eingesetzt. Fällt das EU-Waffenembargo, dann können A400M-Militärtransportflugzeuge ganz legal nach China geliefert werden.«

Die DFG-VK unterstützt das Anliegen der Kritischen Aktionäre und fordert einen deutlichen Richtungswechsel, wie es der DFG-VK-Technologieexperte Alexander Dauensteiner auf den Punkt bringt: »Entrüsten Sie DaimlerChrysler! Steigen Sie aus der Waffenproduktion aus!«