Gemeinsame Presseerklärung der
Kritischen Aktionäre DaimlerChrysler (KADC),
des RüstungsInformationsBüro (RIB) und
der Deutschen Friedensgesellschaft -
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
»Völkerrechtswidrige Mordwerkzeuge von EADS N.V.«
vom 11. Mai 2005


Zu Anträge, Artikel, Presseerklärungen und Redebeiträge
zu Hauptversammlungen der DaimlerChrysler AG, der EADS N.V.
und Daimler-Benz AG

Zu Kritische AktionärInnen DaimlerChrysler (KADC)

Zur DFG-VK

Zu RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.)


EADS-HV-14-Eurofighter.jpg (19643 Byte)

Gemeinsame Presseerklärung der
Kritischen Aktionäre DaimlerChrysler (KADC),
des RüstungsInformationsBüro (RIB) und
der Deutschen Friedensgesellschaft -
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
»Völkerrechtswidrige Mordwerkzeuge von EADS N.V.«

Velbert, 11. Mai 2005


Völkerrechtswidrige Mordwerkzeuge von EADS N.V.

- Jürgen Grässlin kritisiert Rüstungsproduktion bei der heutigen EADS-Aktionärsversammlung in Amsterdam

- Jürgen Schrempp schickt Kritische Aktionäre zur EADS-Hauptversammlung

»Vom Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG, Jürgen Schrempp, erhielten meine MitstreiterInnen und ich wiederholt den Hinweis, ich möge meine Fragen doch auf der Hauptversammlung der EADS vorbringen. Der Aufforderung von Herrn Schrempp komme ich mit dem heutigen Tag nach«, erklärte der Bundessprecher der DFG-VK Jürgen Grässlin heute auf der Hauptversammlung der EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) in Amsterdam. »Die EADS ist der zweitgrößte Rüstungsriese in Europa, weltweit der siebtgrößte«, berichtet Grässlin. »Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschaftete die EADS 24 Prozent des Gesamtumsatzes mit Waffen.«
Was sich Jürgen Schrempp, dessen Konzern mit mehr als 30 Prozent einer der beiden größten Anteilseigner der EADS ist, davon versprach, Kritische Aktionäre zur Hauptversammlung der EADS zu schicken, bleibt auch Holger Rothbauer von den KADC unklar: »Eventuell spekuliert Schrempp darauf, dass im EADS-Konzern auf Grund aktienrechtlicher Bestimmungen nicht alle Fragen so detailliert beantwortet werden müssen wie nach deutschem Aktienrecht. Mit dieser Taktik könnten die unbeantworteten Fragen letztlich jedoch zum Bumerang für DaimlerChrysler werden. Nochmals wird Schrempp dann jedenfalls nicht mehr auf die EADS verweisen können.«

Viele der heute im Sheraton Amsterdam Airport Hotel gestellt Fragen waren bereits auf der DaimlerChrysler-Hauptversammlung Thema. Der aktuelle Fragenkatalog an die EADS umfasst 20 Fragen. Diese reichen von der Parteispende an bundesdeutsche Regierungs- und Oppositionsparteien, über Werbung für EADS-Landminen im Internet, über die nur völkerrechtswidrig einsetzbare EADS-Streubombe, über EADS-Dual-Use-Exporte nach China bis hin zur EADS-Beteiligung am französischen Atomwaffenprogramm.
Virginia Edwards-Menz vom Freiburger Rüstungsinformationsbüro verurteilt insbesondere die EADS-Streubomben: »Offensichtlich versuchen DaimlerChrysler und EADS ihre Verantwortung für ein dunkles Kapitel Ihrer Rüstungsproduktion zu verschleiern. Auf der internationalen Rüstungsmesse EUROSATORY in Paris wurde am Stand der MDBA, einer Beteiligungsgesellschaft der EADS, in einem Werbeplakat für eine Raketenproduktion geworben, welche Submunition über weite Flächen verstreut. Solche eine Kriegsmunition verstößt jedoch auch nach Ansicht des Völkerrechtlers Norman Paech gegen das Völkerrecht.«

Auch in anderer Hinsicht wirft das Geschäftsgebaren der EADS Fragen auf: »Vor dem Hintergrund der morgigen Abstimmung über die neue EU-Verfassung im deutschen Bundestag und dem damit verbundenen Aufrüstungsgebot und mit Blick auf die EU-Rüstungsagentur kommt dem europäischen EADS-Konzern eine wirtschaftliche Schlüsselrolle zu«, meint Joachim Thommes, Politischer Geschäftsführer der DFG-VK, und kommentiert die Spende von Rüstungsriesen - wie der EADS - an politische Parteien scharf: »So entsteht der Eindruck, für eine Hand voll Euro lassen sich Rüstungsgeschäfte im Europäischen Kontext beeinflussen.«

Jürgen Grässlin resümiert: »Die EADS ist ein Unternehmen, das nicht nur im Zivilbereich allen voran mit Airbus Geschäfte macht, sondern über Dual-Use-Güter und Rüstungsexporte massiv am Morden in aller Welt beteiligt ist.« Seine Forderung an die EADS lautet schlicht: »Steigen Sie aus dem Geschäft mit dem Tod aus und stellen Sie Ihre Produktion auf eine sinnvolle, rein zivile Fertigung um.«

Der 20 Fragen umfassende Redebeitrag von Jürgen Grässlin ist im Internet abrufbar unter www.dfg-vk.de/eads01.htm (deutsch), www.dfg-vk.de/eads02.htm (englisch)


Kontakt:

Jürgen Grässlin
0170-6113759
j.graesslin@gmx.de, www.juergengraesslin.com

Joachim Thommes
0201-2696901, thommes@dfg-vk.de, www.dfg-vk.de

Holger Rothbauer
07071-31083, kanzlei@rae-bausch.de, www.kritischeaktionaere.de

Virginia Edwards-Menz
0761-7678088, virginiaEMZ@t-online.de, www.rib-ev.de


Mit freundlichen Grüßen

Joachim Thommes
Politischer Geschäftsführer der DFG-VK