Zu Artikel zu Jürgen E. Schrempp
Dass zwei Aktionäre eine angebliche Verwicklung von DaimlerChrysler-Chef Schrempp als Grund für dessen Rücktritt vermuten, wird die Anwälte beschäftigen. Das Unternehmen kündigte rechtliche Schritte an.
Der Autohersteller DaimlerChrysler 40,12 hat wegen Vorwürfen gegen den Unternehmenschef Jürgen Schrempp rechtliche Schritte gegen zwei Aktionäre angekündigt. Dies richte sich gegen den Vorsitzenden des Dachverbandes Kritische Aktionäre DaimlerChrysler, Jürgen Grässlin, sowie den Würzburger Wirtschaftsprofessor Ekkehard Wenger, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitagabend.
Der Konzern wolle sich gegen die Verbreitung von Falschaussagen wehren, fügte der Sprecher hinzu. Grässlin hatte in Interviews unter anderem behauptet, Schrempp sei in illegale Machenschaften verwickelt und müsse deshalb zurücktreten.
Außerdem wies das Unternehmen den Vorwurf zurück, Schrempps Leistung im Anschluss an die Ankündigung seines Rücktritts nicht gewürdigt zu haben. «Schrempp ist noch bis Jahresende Vorstandsvorsitzender. Er wird an der letzten Aufsichtsratssitzung des Jahres teilnehmen. Dort wird ihm für seine langjährigen Verdienste gedankt werden», sagte Konzernsprecher Toni Melfi der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
In Medien war zuvor über die Hintergründe des Rücktritts spekuliert worden, weil in der offiziellen Mitteilung des Unternehmens am Donnerstag kein direktes persönliches Lob für Schrempp ausgesprochen worden war. Dies wurde vereinzelt so interpretiert, dass es Dissonanzen zwischen dem Konzernchef und dem Aufsichtsrat gegeben habe. (nz)