Zeitungsbericht
»Unermüdlich für Frieden und gegen Militarisierung.
Aachener Friedenspreis für Jürgen Grässlin und Infostelle IMI«
in Evangelischer Pressedienst (epd) vom 06.05.2011



Unermüdlich für Frieden und gegen Militarisierung

Aachener Friedenspreis für Jürgen Grässlin und Infostelle IMI

Der Aachener Friedenspreis geht in diesem Jahr an den Freiburger Abrüstungs- und Friedensaktivisten Jürgen Grässlin und an die Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI). Die Auszeichnung wird am 1. September, dem Antikriegstag, verliehen. Die Preisträger im Portrait.

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Jürgen Grässlin: Erhält den Aachener Friedenspreis.

Ein Beitrag von Simone Bredel: Aachener Friedenspreis für Jürgen Grässlin und Infostelle IMI (6.5.2011)


Aachener Friedenspreis
Informationsstelle Militarisierung (IMI)


Grässlin arbeite seit den 80er Jahren mit beeindruckender Energie und Unermüdlichkeit für den Frieden, für Verbote von Rüstungsproduktion und -exporten, begründete die friedenspolitische Initiative »Aachener Friedenspreis« am Freitag die Auszeichnung. Der Verein IMI als weiterer Preisträger liefere als »antimilitaristische Denkfabrik« Hintergrundinformationen und Analysen und bilde ein wichtiges Scharnier zwischen Wissenschaft und Friedensbewegung.

Grässlin, geboren 1957, ist Lehrer und engagiert sich den Angaben nach auf vielfältige Weise für Frieden, Abrüstung und Wahrung der Menschenrechte. Er ist unter anderem Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner, Sprecher der Kritischen Aktionäre Daimler, Mitbegründer und Sprecher des Deutschen Aktionsnetzes Kleinwaffen Stoppen, Sprecher der in diesem Jahr gegründeten Kampagne »Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel!« sowie Mitbegründer und Vorstandsmitglied des RüstungsInformationsBüros.

Der Buchautor setzte sich mit Reden, Vorträgen, Zeitungsbeiträgen, Protest- und Hilfsaktionen für den Frieden und für Abrüstung ein, hieß es. Neben seinem Lehrerberuf bewältige Grässlin dabei ein enormes Pensum in der Friedensarbeit. Dabei sei er nie verbissen, sondern »unbändig optimistisch und fröhlich« und verstehe es, andere Menschen zu aktivieren.

Grässlins Sachkunde sei bei Rüstungsfirmen gefürchtet, hieß es. Inhaltlich hätten ihm keine Fehler nachgewiesen werden können, Grässlin würde aber mit Prozessen auf Nebenfeldern überzogen, »um ihn mundtot zu machen«.

Kampagnen gegen Rekrutierungsversuche

Die IMI versuche überall dort präsent zu sein, »wo Argumente und Argumentationen nachgefragt werden, wo der Widerstand gegen Militarisierung der Gesellschaft mit Informationen unterfüttert werden muss«, würdigte die friedenspolitische Initiative den Einsatz des seit 1996 bestehenden Vereins. So beteilige sich die Einrichtung an Kampagnen gegen Rekrutierungsversuche der Bundeswehr ebenso wie an Protesten gegen die jährliche Sicherheitskonferenz in München. Die Informationsstelle publiziere jährlich etwa 15 bis 20 Studien und bis zu 40 Analysen zu einer breiten Palette friedenspolitischer Themen und stelle die Informationen kostenlos auf der Homepage zur Verfügung. Die Seite sei zu einer der umfangreichsten und am häufigsten frequentierten Internetseiten der Friedensbewegung geworden.

Der Aachener Friedenspreis wurde 1988 gegründet, um Menschen oder Gruppen zu würdigen, die von »unten her« zu Völkerverständigung und Frieden beitragen. Heute gehören dem Verein nach eigenen Angaben 400 Mitglieder an, darunter rund 350 Einzelpersonen, sowie etwa 50 Organisationen. Unter diesen Organisationen finden sich unter anderem die Stadt Aachen, der regionale Deutsche Gewerkschaftsbund, die katholischen Organisationen Misereor und Missio, die in Aachen ihren Hauptsitz haben, der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen und der evangelische Kirchenkreis Aachen. Die Auszeichnung ist symbolisch mit 1.000 Euro dotiert.

(epd)

http://www.domradio.de/aktuell/73361/unermuedlich-fuer-frieden-und-gegen-militarisierung.html