Zeitungsbericht »Oberndorf – Gegner von Heckler und Koch demonstrieren« in Schwarzwälder Bote online vom 09.03.2009



OBERNDORF A.N.

Oberndorf - Gegner von Heckler und Koch demonstrieren

[Foto] Knapp 140 Demonstranten gegen Heckler und Koch
zogen vom Bahnhof in die Oberstadt. Foto: Sikeler

Oberndorf - »60 Jahre Heckler und Koch: Kein Grund zu feiern«: Unter diesem Motto zogen knapp 140 Demonstranten am Samstag durch Oberndorf. Er sei zufrieden mit der Zahl der Teilnehmer, betonte Paul Russmann von der ökumenischen Aktion »Ohne Rüstung leben«, eine der Mitveranstalter.

Es war eine bunte Truppe, die sich am Oberndorfer Bahnhof versammelt hatte, um gemeinsam zum Schuhmarktplatz zu ziehen. Alte Kämpen der Friedensbewegung waren genauso darunter wie viele junge Menschen Anfang 20.»Maskerade des Todes« nannten sie ihren Demonstrationszug.

Vorne weg, so die Veranstalter, sollten die Profiteure der Rüstung ziehen. Die prosteten sich denn auch fröhlich zu. Dahinter lief der »Trauerzug«. Viele der Demonstranten hatten sich schwarz angezogen und trugen weiße Masken. Hauptredner auf dem Schuhmarkt war der Rüstungsgegner Jürgen Grässlin.

Es waren zwei Zahlen, welche die Stimmung der Demonstranten in Wallung brachte. Alle 14 Minuten sterbe ein Mensch durch eine Heckler-und-Koch-Waffe oder durch eine Waffe, die von Heckler und Koch entwickelt wurde, behauptete Grässlin. Und weiter: »Seit der Gründung der Firma im Dezember 1949 wurden mehr als 1,5 Millionen Menschen mit Heckler-und-Koch-Gewehren erschossen.«

Nachdrücklich forderte er ein Konversionsprogramm, also ein Programm zur Umstellung der Produktion auf zivile Güter, von den Verantwortlichen. Karzan Mehmud hatte eigens für die Demonstration ein Theaterstück geschrieben. »Es lebe der Tod. Es lebe Heckler und Koch« rief er in dem Stück, in dem er selbst den Tod spielte.

»Ich finde es ganz entsetzlich, was da passiert«, fand Edith Bayer. Anders als Russmann war sie mit der Teilnehmerzahl nicht zufrieden. Sie könne nicht verstehen, wieso nur so wenige Menschen da seien. Klare Worte fand auch Max Heinke: »Ich bin hier um gegen diesen Wahnsinn zu demonstrieren.«

Von Jens Sikeler

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