»Kampf ohne Waffen – Der Rüstungsgegner Jürgen Grässlin«.
Reportage im Deutschlandradio Kultur
am 12.09.2010, 13.05 bis 13.30 Uhr



Text auf der Homepage von Deutschlandradio

Der Rüstungsgegner Jürgen Grässlin

Von Sonja Heizmann

Jeden Tag kämpft Jürgen Grässlin für eine Welt ohne Waffen. Und das seit 25 Jahren. Vormittags unterrichtet er an der Freiburger Lessing-Realschule Deutsch, Geografie und Kunst, am Nachmittag legt er sich mit der deutschen Rüstungsindustrie an.

EADS, Daimler, Heckler & Koch, Rheinmetall und viele andere profitieren von der großen Nachfrage nach Waffen, insbesondere aus dem Ausland. Laut dem Friedensforschungsinstitut SIPRI liegt Deutschland im weltweiten Exportvergleich inzwischen auf Platz drei - hinter den USA und Russland.

Jürgen Grässlin prangert das an, wo immer er Gelegenheit dazu hat. In seiner Freizeit reist er durch ganz Deutschland, hält bis zu 70 Reden im Jahr - auf Hauptversammlungen und Gewerkschaftstreffen, in Volkshochschulen und in Kirchengemeinden. Der Sprecher mehrerer Friedensorganisationen und Autor eines Bestsellers über den ehemaligen DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp sagt:

»Mein größtes Lebensziel wäre ein Stopp aller Waffenexporte und jeder Schritt, der mich diesem Ziel näher bringt, ist ein Erfolg.«

Link zum Anhören der Sendung und zum Herunterladen des Manuskripts


Ergänzende Informationen:

»Kampf ohne Waffen – Der Rüstungsgegner Jürgen Grässlin«.
Reportage im Deutschlandradio Kultur

Die Radioredakteurin Sonja Heizmann begleitete mich im Mai 2010 zur Hauptversammlung der European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V. nach Amsterdam. Dort übte ich als EADS-Aktionär und einer der Sprecher der Kritischen AktionärInnen Daimler vehement Kritik an den grenzenlosen Rüstungsexporten des Unternehmens – unterstützt von Friedensfreundinnen aus Deutschland und Holland vom Bündnis »Stop Wapenhandel«. Größte EADS-Anteilseigner sind die Daimler AG und Sogeade. Frau Heizmann hat auch führende Vertreter der EADS um eine Stellungnahme gebeten.

Im Juli 2010 nahm Frau Heizmann an einem Vortrag zum Thema »Deutsche Europameister Deutschland. Waffenexporte und Lizenzvergaben an kriegführende Staaten und menschenrechtsverletzende Regime im Nahen Osten« teil, den ich in meiner Funktion als Vorsitzender des Freiburger RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.) und Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) hielt. Schwerpunkt waren auch die Gewehrexporte und Lizenzvergaben von Deutschlands tödlichstem Unternehmen Heckler & Koch. Frau Heizmann interviewte Teilnehmer/innen der anschließenden Diskussion.

In der Klasse 9a der Lessing-Realschule Freiburg, in der ich Klassenlehrer bin, zeichnete Frau Heizmann eine Unterrichtsstunde zur »Ringparabel« von Gotthold Ephraim Lessing auf. Thema der anschließenden Diskussion unter den Schülern war die Frage der Toleranz in unserer Gesellschaft, geführt am Beispiel des Minarettverbots in der Schweiz.

Zum Schluss verweist die Reportage auf die neue Kampagne »AKTION AUFSCHREI. Rüstungsexporte stoppen, den Tätern Name und Gesicht geben, den Opfern eine Stimme geben!«, die im Frühjahr 2011 von der DFG-VK, dem RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.), Ohne Rüstung Leben (ORL), der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion Baden (WfGA) und weiteren Friedensorganisationen bundesweit gestartet werden wird.

Die 25-minütige Sendung können Sie unter »Kampf ohne Waffen« auf der Homepage von Deutschlandradio Kultur anhören.