Pressemitteilung »PUNKTSIEG FÜR GRÄSSLIN
VOR LANDGERICHT HAMBURG /
GRAUMAKRTGESCHÄFTE UND SEC-ERMITTLUNGEN
ENDLICH GEGENSTAND DES RECHTSSTREITS«
des Dachverbands der Kritischen AktionärInnen, der
Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler und der
Deutschen Friedensgesellschaft
- Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen




Vor dem Prozess zeigten sich der Tübinger Rechtsanwalt
Holger Rothbauer (links) und sein Mandant Jürgen Grässlin
optimistisch über den Ausgang der Hauptsacheverhandlung
in der Unterlassungsklage DaimlerChrysler AG und
Jürgen E. Schrempp gegen JG. Die mündliche Verhandlung
fand am 15. September 2006 unter dem Vorsitz von
Richter Andreas Buske statt.


Aktuelle Pressmitteilung des Dachverbands der Kritischen AktionärInnen (Köln),
der Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler / KADC (Stuttgart) und der
Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen / DFG-VK (Frankfurt)

PUNKTSIEG FÜR GRÄSSLIN VOR LANDGERICHT
HAMBURG / GRAUMAKRTGESCHÄFTE UND
SEC-ERMITTLUNGEN ENDLICH GEGENSTAND
DES RECHTSSTREITS

Hamburg, den 15. September 2006

Am heutigen Tag fand vor dem Landgericht Hamburg das Hauptsacheverfahren der Unterlassungsklage der DaimlerChrysler AG und des früheren Vorstandsvorsitzenden Jürgen E. Schrempp gegen Jürgen Grässlin statt. Der Buchautor, Sprecher der Kritischen Daimler-AktionärInnen und der DFG-VK war am 28. Juli 2005 in einem Fernsehinterview in der »Landesschau« des Südwestrundfunks (SWR) zu den möglichen Rücktrittsgründen Schrempps befragt worden. Da der Aufsichtsrat am gleichen Morgen in einer Ad-hoc-Meldung ohne jegliches Dankeswort und ohne Hinweis auf eine Abfindung die vorzeitige Vertragsauflösung des Daimler-Chefs verkündet hatte, äußerte sich Grässlin bei seinem TV-Auftritt kritisch über mögliche Hintergründe.

Ausdrücklich verwies der Aktionärssprecher auf seine subjektive Wahrnehmung: »Jetzt muss ich mutmaßen...« und »Ich glaube, dass...« Vor Gericht erklärte Grässlin, dass Schrempps Rücktritt »von dramatischen Umständen begleitet wurde«. Er verwies unter anderem auf die seit dem Jahr 2004 laufenden Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC, die für die Schrempp-Ära Schmiergeldzahlungen, Schwarze Kassen und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe aufdeckte. Zudem, so Grässlin, sei »Schrempp über Graumarktgeschäfte größeren Ausmaßes informiert gewesen«, die dennoch nicht gänzlich unterbunden worden seien. Laut einer notariell beglaubigten Eidesstattlichen Versicherung des Industriekaufmanns Siegfried Finkenrath, die dem Hamburger Landgericht vorliegt, sollen drei Vorstände - darunter auch Schrempp - sogar in Graumarktgeschäfte involviert gewesen sein. »Dass Herr Schrempp von alledem nicht gewusst hat, gleicht meiner Meinung nach einer Erzählung aus Grimms Märchenstunde«, so KADC-Sprecher Grässlin in der Verhandlung.

»Mein Mandant hat aufgezeigt, dass es sich in seinem SWR-Interview rechtlich eindeutig um gerechtfertigte Meinungsäußerungen und nicht um unwahre Tatsachenbehauptungen oder Schmähkritik gehandelt hat«, erklärte Grässlins Rechtsanwalt Holger Rothbauer. »Jetzt müssen DaimlerChrysler und Herr Schrempp zu den vorliegenden Beweismitteln bezüglich der Graumarktgeschäfte, der durch die SEC aufgedeckten Schwarzen Kassen, Schmiergeldzahlungen und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und vielem anderen mehr Farbe bekennen«, sagte der Tübinger Rechtsanwalt. Damit sei das Gericht »nicht der rechtlichen Linie von DaimlerChrysler und Herrn Schrempp gefolgt. Das ist eindeutig ein Punktssieg für Grässlin!«

Kontakt:
RA Holger Rothbauer Mob. 0174-13 14 151, Tel. 07071-31083 (Kanzlei)
Jürgen Grässlin, Mob. 0170-611 37 59, Tel. 0761-76 78 208