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»Trennung von Daimler-Chef Zetsche gefordert«
in swr.de vom 02.04.2007



Stuttgart

»Trennung von Daimler-Chef Zetsche gefordert«

Kurz vor der Hauptversammlung von DaimlerChrysler in Berlin haben die Kritischen Aktionäre nicht nur eine Trennung von Chrysler gefordert, sondern auch von DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche: Als ehemaliger Chrysler-Boss habe er eine Mitverantwortung an der schwierigen Situation bei der US-Tochter Chrysler.

Die Kritischen Aktionäre werfen Zetsche vor, bei Chrysler auf die falschen Modelle gesetzt zu haben: Statt Benzin sparende, ökologische Autos würden weiter Sprit fressende produziert. Außerdem sei die Sanierung der US-Tochter gescheitert. Chrysler schreibe trotz massiven Arbeitsplatzabbaus noch immer rote Zahlen.

Kritik auch an neuem Aufsichtsrat Bischoff

Kritisch äußerte sich der Zusammenschluss von Kleinaktionären auch zum neuen DaimlerChrysler-Aufsichtsrat Manfred Bischoff, der am Mittwoch auf der Hauptversammlung gewählt werden soll. Bischoff habe als Aufsichtsrat des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS das Airbus-Desaster und die Produktion von Rüstungsgütern zu verantworten.

Außerdem werfen sie ihm vor, ein Zögling des früheren DaimlerChrysler-Chefs Jürgen Schrempp zu sein, der mit seiner Vision der »Welt-AG« scheiterte. »Die Welt-AG ist gescheitert am falschen Konzept. Abermilliarden von Euro sind fehl investiert worden in Mitsubishi Motors, in Hyundai und auch in Chrysler. Das Ergebnis haben wir hier in Deutschland massiv gespürt: das Qualitäts-Desaster bei Mercedes«, so der Sprecher der Kritischen Aktionäre, Jürgen Grässlin.

Die Kritischen Aktionäre kämpfen seit Jahren gegen die Beteiligung von DaimlerChrysler an EADS. Um gegen den Einsatz von Streumunition zu protestieren, rufen die Kritischen Aktionäre zur Aktion »Wir kaufen keinen Mercedes« auf.