Die »Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler« (KADC) haben die Politik des Stuttgarter Autoherstellers und von Konzernchef Dieter Zetsche vor der Hauptversammlung am Mittwoch in Berlin attackiert. Wenn Daimler sich von Chrysler trenne, »dann muss auch Vorstandschef Zetsche seinen Hut nehmen«, forderte KADC-Sprecher Jürgen Grässlin in Stuttgart. Zetsches Sanierungspolitik des »radikalen Abbaus« von Arbeitsplätzen und Werksschließungen bei Chrysler sei »kläglich gescheitert«. Sein Anspruch auf den Vorstandsvorsitz sei »damit hinfällig«.
Nur vier Prozent erreichen CO-Vorgabe der EU
Zetsche trage als langjähriger Vorstand »die volle Verantwortung für das Öko-Desaster einer in weiten Teilen völlig verfehlten Pkw-Produktpalette«, sagte KADC-Sprecher Holger Rothbauer. Eine Analyse des Kraftstoffverbrauchs aller 419 angebotenen DaimlerChrysler-Modelle zeige, dass der Konzern die notwendige Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs »offenbar immer noch nicht erkannt hat«. Das Ergebnis sei laut KADC »vernichtend«: Nur etwa vier Prozent der 419 angebotenen Modelle würden den heute von der EU angestrebten Kohlendioxid-Ausstoß von 130 Gramm pro Kilometer erreichen.
Der KADC ist Mitglied im Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Der Dachverband ist nach eigenen Angaben die zentrale Anlaufstelle für rund 4000 Kleinaktionärinnen und Kleinaktionäre, die dem Verband die Stimmrechte ihrer Aktien übertragen um so »ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen«.