Am 12. April findet in Berlin die Hauptversammlung der
DaimlerChrysler AG statt. Dass sich bei der Gelegenheit zahlreiche unzufriedene Aktionäre zu Wort melden, hat bereits Tradition.
So dürfen beispielsweise auch dieses Jahr die Gegenanträge von Jürgen Grässlin nicht fehlen. Er fordert mal wieder die
Nichtentlastung des Vorstandes. Auch der Münchner Privatmann Richard Mayer ist kein Unbekannter. Bei zahlreichen Hauptversammlungen
hat er aus seiner Meinung über die Managementleistungen kein Hehl gemacht.
Jetzt will er den DaimlerChrysler Vorstand auf Kurs bringen. Seiner Meinung nach sind die Projekte »Smart« und »Maybach« reine
Milliardengräber. Sie sollten daher beide so schnell wie möglich eingestellt werden. Über eine entsprechende Änderung der
Unternehmenssatzung wollte Mayer eigentlich auf der Hauptversammlung abstimmen lassen. Doch der Vorstand lehnte es aber aus
rechtlichen Gründen ab. Es sei ein Eingriff in die Befugnisse des Vorstands. Das Stuttgarter Amtsgericht bestätigte diese
Auffassung. Doch Mayer gibt nicht auf. Zwei weitere Anträge hat er nämlich durch bekommen. So wird am 12.April über eine
Sonderprüfung bei DaimlerChrysler abgestimmt. Doch Mayer geht es laut seinem Anwalt gar nicht so sehr darum, ob bei Smart und
Maybach alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Er will die Abstimmung vor allem dazu nutzen, um über die Stilllegung der
Projekte zu reden. Hätte Mayer das Thema vor ein paar Jahren aufgebracht, würde er heute als weitsichtiger Automobilexperte
gelten. Jetzt, wo das Geld ausgegeben ist und bereits Sanierungsmaßnahmen laufen, ist es für solche Anträge etwas zu spät.
DaimlerChrysler-Aktien notieren knapp im Plus.