dpa. Aachen. Der Aachener Friedenspreis 2011 geht an zwei Rüstungsgegner. Ausgezeichnet werden der Freiburger Jürgen Grässlin sowie die Informationsstelle Militarisierung (Tübingen).
Das teilte der Verein Aachener Friedenspreis am Freitag in Aachen mit.
Mit dem Preis werden Menschen ausgezeichnet, die sich vorbildlich »von unten« für Frieden einsetzen. Er ist mit insgesamt 2000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 1. September statt.
»Deutschlands bekanntester Rüstungsgegner« Jürgen Grässlin arbeite seit den 1980er Jahren unermüdlich und mit beeindruckender Energie für Abrüstung, begründete der Verein seine Entscheidung. Er setze sich vor allem gegen den deutschen Export von Kleinwaffen ein. Die Informationsstelle versorge die Friedensbewegung mit Material zum Thema Rüstung und sei ein Scharnier zwischen Wissenschaft und Friedensbewegung.
Die Wahl der Preisträger sei ein Zeichen gegen Waffenexporte und »zunehmende Militarisierung«. Deutschland sei mit zehn Prozent aller weltweit exportierten Waffen der drittgrößte Waffenlieferant. »Wir fühlen uns den Opfern verpflichtet«, sagte der Vorsitzende Karl Heinz Otten. Durch die Erhöhung von Bundeswehr-Kontingente im Ausland schreite die Militarisierung voran.
Wegen der Bedeutung dieses Themas habe der Verein zum zweiten Mal in der Geschichte des Preises auf einen internationalen Preisträger verzichtet.