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Helft den Waisenkindern in Charikar!
Patenschaften für Schüler der Balaghel-Friedensschule
Der Filmemacher Peter Ohlendorf dreht die Eröffnung des Gebäudes für die Mädchenschule;
die afghanische Erziehungsministerin und Nasir Nazary
von der Deutsch-Afghanischen Initiative auf dem Weg zur Friedensschule.
Bereits mehrfach haben wir im SMV-Aktuell über die Erfolge der SMVen mehrerer südbadischer
Schulen beim Bau der Balaghel-Friedensschule in Charikar in Afghanistan berichtet (siehe u.a. den Beitrag
"Die Friedensschule in Balaghel - eine Erfolgsgeschichte vieler SMVen" im SMV-Aktuell 2005-2006, S. 4 ff.).
Damit das Projekt eine Erfolgsgeschichte bleibt, brauchen die Kinder in Charikar dringend eure/Ihre
Unterstützung!
Die Jungenschule in Charikar
Im Sommer 2006 spitzte sich die Situation vor Ort zu, wie Nasir
Nazary und Anne Hermes von der Deutsch-Afghanischen Initiative (DAI) auf ihrer Reise nach Charikar erfuhren.
Denn durch die Rückkehr zahlreicher Flüchtlinge war die Zahl der Schülerinnen und Schüler an der Balaghel-Friedensschule
auf etwa 2700 angewachsen, unter ihnen rund 1000 Mädchen. Da zudem das bislang angemietete Privathaus geräumt
werden musste, konnte fortan lediglich das bereits gebaute Gebäude der Mädchenschule genutzt werden, das nicht
im Mindesten für diese Schülerzahl ausgerichtet war und ist. So bleibt den Lehrerinnen und Lehrern nichts anderes
übrig, als die Kinder im Drei-Schicht-Betrieb zu unterrichten - und das auch wieder in Zelten, wie in den Jahren zuvor.
Entspannen wird sich die Lage, falls die kirchliche Hilfsorganisation MISEREOR den Antrag auf den Bau einer Jungenschule
bewilligen sollte und das zweite Gebäude errichtet wird. Die Aussichten stehen offensichtlich gut. [Anmerkung: MISEREOR
hat den Bau der Jungenschule mittlerweile genehmigt! J.G.]
Die derzeitige Raumnot verhindert, dass den Mädchen über die siebte Klasse hinaus der Schulbesuch ermöglicht wird.
Deshalb müssen viele Mädchen ihre Ausbildung nach der siebten Klasse abbrechen.
Die Mädchen freuen sich auf den Unterricht im neu errichteten Schulgebäude.
Erfolg bei der Gesundheitserziehung
Neben diesen Problemen gibt es aber auch wichtige Erfolge an der Friedensschule
zu vermelden. So hat die Krankenschwester Anne Hermes erreicht, dass für jede Klasse einmal wöchentlich Gesundheitserziehung
unterrichtet werden wird. Die Kosten für die drei Lehrerinnen und Lehrer, die von afghanischen Ärztinnen ausgebildet werden,
könnten von der Frauengruppe der DAI getragen werden. Zudem wird Material für Erste-Hilfe-Maßnahmen angeschafft.
Spenden für die Wasserversorgung erbeten!
Damit endlich Wasser zum Trinken, zum Händewaschen und für die Toilette vorhanden
ist, muss ein Brunnen gebohrt oder die Leitung zu einem Wasserkanal gelegt werden. Noch kann das Wasserproblem nicht gelöst
werden, da die Finanzierung dieser dringenden Baumaßnahme ungeklärt ist. Hier wären einmalige Spenden von Schulen sehr
hilfreich.
Dringend Paten für die Waisenkinder gesucht!
Dringender Handlungsbedarf besteht auch in der Übernahme von Patenschaften für
bedürftige Kinder, hauptsächlich für Halb- oder Vollwaisen. Viele der Kinder haben im mehr als zwanzig Jahre dauernden
Bürgerkrieg einen oder gar beide Elternteile verloren. Diese Kinder sind auf Hilfe von außen angewiesen, so dass der
Lebensunterhalt (Mietzuschuss, Kleidung, Lebensmittel usw.) und vor allem die Schulbildung (Schulmaterial, Schulkleidung usw.)
bezahlt werden können.
Die Deutsch-Afghanische Initiative, die bei anderen Schulprojekten auf eine erfolgreiche Arbeit bei Patenschaften verweisen
kann, hat inzwischen Familien von Schülerinnen und Schüler der Balaghel-Friedensschule besucht und deren Lebensverhältnisse
überprüft. Mittlerweile gibt es eine lange Warteliste mit Kindern verschiedener "Bedürftigkeitsstufen".
Was also können Schulen hier in Südbaden unternehmen, die das Projekt
gerne langfristig fördern wollen?
Ein Beispiel zeigt die aktuelle Unterstützungsaktion an der Lessing-Realschule
Freiburg. Im Sommer 2006 führten Schülerinnen und Schüler eine Abendveranstaltung anlässlich der Fußballweltmeisterschaft
sowie einen Sponsorenlauf durch und spendeten die Einnahmen an die DAI. Lessing-Schüler von siebten und achten Klassen haben
sich im "Arbeitskreis Afghanistan" zusammengefunden. Sie wollen Waisenkinder an der Balaghel-Friedensschule unterstützen und
sammeln deshalb Geld zur Finanzierung von Patenschaften.
Wer gleichermaßen aktiv werden will - was dringend vonnöten ist! -
kann wie folgt vorgehen:
Beispielsweise können sich Schüler, Lehrer und Eltern einer Klasse vertraglich
verpflichten, für mindestens ein Jahr ein Patenkind finanziell zu fördern, wofür ein Betrag von mindestens 40,- Euro benötigt
wird. Gesammelt werden kann auch an der gesamten Schule, wobei das eingenommene Geld in einen Topf fließt, der der DAI zur
Finanzierung von Patenkindern zur Verfügung gestellt wird.
Gerne helfen die Deutsch-Afghanische Initiative und die Schüler der
Lessing-Realschule mit praktischen Tipps weiter. Sie freuen sich auf eure/Ihre Rückmeldung!
Jürgen Grässlin,
SMV-Beauftragter des Regierungspräsidiums Freiburg,
Lehrer an der Lessing-Realschule Freiburg
Kontakt:
Peter Adler
Deutsch-Afghanische Initiative e.V. (DAI)
Belfortstraße 46
79098 Freiburg,
Tel. 0761-88 14 854
Fax 0761-217 00 22
info@deutsch-afghanische-initiative.de
www.deutsch-afghanische-initiative.de
Arbeitskreis Afghanistan
Lessing-Realschule Freiburg
Lessingstraße 1
79100 Freiburg
Tel. 0761-201-7612
Fax 0761-201-7486
E-Mail: j.graesslin@gmx.de
Wegweiser zur neu errichteten Balaghel-Friedensschule.
Veröffentlicht im Jahresheft SMV-Aktuell 2006-2007, S. 10 f.