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Gegenantrag JG
»Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet«
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
»Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet.
Begründung:
Zetsche für Chrysler-Desaster verantwortlich
Dr. Dieter Zetsche setzte sich im direkten Konkurrenzkampf gegen seinen Mitkonkurrenten Eckhard Cordes durch, der Aufsichtsrat wählte ihn zum Nachfolger des
Vorstandsvorsitzenden Jürgen E. Schrempp. Ausschlaggebend dafür waren vor allem seine vermeintlichen Erfolge bei der Sanierung des maroden Unternehmensbereichs
Chrysler, mit dem Schrempp versucht hatte, seine Vision der »Welt AG« zu begründen.
Die von Zetsche herbeigeführten und vom Aufsichtsrat abgesegneten Massenentlassungen und Werksschließungen auf dem amerikanischen Kontinent konnten die
dramatischen Verkaufseinbrüche und selbstzerstörerischen Rabattschlachten nicht beenden. Das gesamte Chrysler-Desaster wird auch im Bereich der Bilanzen
offenbar: Seit der Jahrtausendwende - und damit seit dem Amtsantritt von Zetsche als Chrysler-Chef - konnten lediglich Gewinne in Höhe von 4,0 Milliarden
Euro erwirtschaftet werden. Diesen stehen die Verluste der Jahre 2001, 2003 und 2006 in Höhe von 6,9 Milliarden Euro gegenüber. In den kommenden Jahren
drohen weitere Milliardenverluste, das Chrysler-Desaster verkommt zu einem Fass ohne Boden.
Für das US-Desaster ist Dieter Zetsche maßgeblich verantwortlich zu machen. Als Chrysler-Vorstand bestimmte er in den Jahren 2000 bis 2005 führend die
Fahrzeugpalette des US-Unternehmensbereichs mit. Während Toyota mit den Hybridfahrzeugen Prius und Lexus den US-Markt eroberte, setzte Chrysler unter Zetsche
auf spritfressende Pickups und Minivans.
Zetsches Sanierungspolitik ist kläglich gescheitert, sein Anspruch auf den Vorstandsvorsitz der DaimlerChrysler AG damit hinfällig. Sein rigides Vorgehen
beim Wegrationalisieren von Arbeitsplätzen und Schließen von Produktionswerken stellt keinen Grund für die Weiterbeschäftigung als Daimler-Vorsitzender dar,
sein Jahresgehalt von mehr als 5 Millionen Euro pro Jahr ist völlig ungerechtfertigt. Dagegen lassen seine unzureichenden Kompetenzen bei der Ökologisierung
der Fahrzeugflotte, dem Schaffen neuer Arbeitsplätze und der Konzentration aufs Kerngeschäft mit dem notwendigen Ausstieg aus Rüstungsproduktion und -exporten
bei Beteiligungsgesellschaften auch für die Zukunft das Schlimmste befürchten.
Aufsichtsrat unter Kopper versäumt notwendige Konsequenzen
Der Aufsichtsrat unter Führung von Hilmar Kopper hat versäumt, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und den für das Chrysler-Desaster maßgeblich
mitverantwortlichen Dr. Zetsche zu entlassen. Aus Aktionärssicht ist die nimmer enden wollende Kette strategischer Fehlentscheidungen des Vorstands und das
völlige Versagen des Aufsichtsrats - formal das Kontrollgremium des Vorstands - nicht länger hinnehmbar.
Die Fortführung des Dauerdesasters Chrysler würde weitere Milliardensummen verschlingen. Aus diesem Grund fordern die Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler
(KADC, Arndtstraße 31, 70197 Stuttgart, Tel. 0711-608396; www.kritischeaktionaere.de und www.juergengraesslin.com) ein sofortiges Ende mit Schrecken statt ein
Schrecken ohne Ende. Sollten die notwendigen Schritte unterbleiben, so wird nach Reuters »integriertem Technologiekonzern« und Schrempps »Welt AG« mit hoher
Wahrscheinlichkeit Zetsches »Toyota-Tochter« folgen - die Übernahme des Daimler-Restkonzerns durch den japanischen Autogiganten, durch ein anderes
Autounternehmen oder eine Raider-Gruppe mit dramatischen Folgen für die Beschäftigten.«