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Gegen den Kult der Gewalt - für eine Kultur des Friedens
Erstmals ausgelobter Bertha-von-Suttner-Preis verliehen!
Im großen Saal des Ökohauses in Frankfurt wurde von der Deutschen
Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und der Bertha-von-Suttner-Stiftung am 18. April 2006 der erstmals
ausgelobte Bertha-von-Suttner-Kunst-& Medienpreis verliehen.
Gemeinsam mit der bundesweit tätigen Bertha-von-Suttner-Stiftung und mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen, Jugend ehrt und unterstützt die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(DFG-VK) mit diesem Preis Menschen, die sich intensiv - durch ihre künstlerischen und medialen Projekte, Aktionen und Werke - für
Frieden und Verständigung engagieren. Der Bertha-von-Suttner-Preis versteht sich daher als aktiver Beitrag zum Aufbau einer Kultur
des Friedens und der Gewaltfreiheit, welche die Vereinten Nationen bis in das Jahr 2010 ausgerufen haben.
Der Preis:
Der Preis wurde in drei gleichberechtigten Kategorien verliehen und ist mit jeweils 2.000,- € dotiert. Die Preisträger in den
Kategorien »Film & Medien« sowie »Kunst & Aktion« wurden von der zweiköpfigen Jury aus 15 Wettbewerbsbeiträgen ermittelt.
Diese waren zuvor von der Sichtungskommission aus 25 Einreichungen ausgewählt worden. Von der hohen Qualität und Kreativität der
friedenspolitisch motivierten Beiträge zeugt die weiterhin bundesweit buchbare Bertha-von-Suttner-Wettbewerbs-Ausstellung 2005/06,
die vom DFG-VK- Bundesverband auf Anfrage gerne zur Ausleihe bereitgestellt wird. Einen Überblick über die Wettbewerbsbeiträge
sowie weitere Infos erhalten Sie unter:
http://www.bertha-von-suttner-preis.de
Die Preisträger:
In der Kategorie »Film- & Medien« überzeugte der Düsseldorfer Theologe und Publizist Peter Bürger mit seiner Studie »Kino der
Angst - Terror, Krieg und Staatskunst aus Hollywood«.
http://www.friedensbilder.de
Das Jurymitglied DFG-VK-Bundessprecher und Bertha-von-Suttner-Stiftungsratsmitglied Jürgen Grässlin stellte in seiner
Laudatio fest:
»Wer Peter Bürgers Buch »Kino der Angst« gelesen hat, der wird die Kriegs-, Science Fiction- und Katastrophenfilme aus Hollywood
nicht länger mit neutralem Blick betrachten können. Bürger kommt das Verdienst zu, die unheilige Allianz zwischen dem Pentagon und
Hollywood, zwischen dem größten Kriegsministerium und der größten Filmmaschinerie der Welt, detailliert und fundiert aufgezeigt
und kritisch reflektiert zu haben. Dem »Kino der Gewalt« setzt Peter Bürger eine Gegenkultur, die »Kultur des Friedens«, entgegen.
Er will »der Kriegspropaganda Grenzen setzen«. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert Bürger unter anderem, dass »Medienprodukte, bei
denen Kriegsministerien, Militär und Rüstungsproduzenten mitgewirkt haben… zum Verbraucherschutz einen Aufdruck tragen« müssen.
Außerdem schlägt er vor: Staatliche und kirchliche Medienarbeit müsse über diese Produkte aufklären, aus öffentlich geförderten
Medienangeboten müssten sie »prinzipiell verbannt« werden und auch der Jugendmedienschutz müsse seine Kriterien überdenken.
Bürgers Ansatz reicht bis hin zur Forderung einer weltweiten »demokratischen Kontrolle der Mediengiganten und
Kommunikationsnetze«.
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Die Preisträger des
1. Bertha-von-Suttner-Preises der
Deutschen Friedensgesellschaft
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(DFG-VK) und der
Bertha-von-Suttner-Stiftung:
(Von links nach rechts) Schülerinnen und Schüler
der Heidelberger Schülerinitiative
»Aktion Völkerrecht«, Andreas
Maus von der TV-Redaktion Monitor
i.V. für die Ulmer Initiative
»Jugend für den Frieden«
und Buchautor Peter Bürger.
Foto und Acrylgemälde
von Bertha von Suttner
von J. Grässlin
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In der Kategorie »Kunst & Aktion« faszinierte die friedenspolitische Kampagne »Aktion Völkerrecht« der Heidelberger
Schülerinitiative sowohl Jury als auch Friedensgruppen im In- und Ausland, die sich alle sehr schnell mit der Idee eines
»symbolischen Schutzwalls gegen Krieg und Gewalt« identifizieren konnten.
http://www.aktion-voelkerrecht.de
Die mittlerweile international engagierte »Aktion Völkerrecht« der Schüler wurde bereits mit der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille
der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen ausgezeichnet und erhält durch den Bertha-von-Suttner-Preis eine weitere
Anerkennung für ihr außergewöhnliches politisches Engagement und ihre Beharrlichkeit im Einsatz für Frieden und
Völkerverständigung. Stellvertretend für das Jurymitglied Prof. theolog. Uta Ranke-Heinmann überreichte Joachim Thommes,
Politischer Geschäftsführer der DFG-VK, den jugendlichen Aktivisten die Preisurkunde und stellte fest: »Die Aktion spricht für
sich selber. Immer mehr bundesweit aktive Friedensgruppen innerhalb und außerhalb der DFG-VK greifen die Aktion begeistert auf und
geben dem Willen der Menschen einen starken und überzeugenden Ausdruck.« Die aus Stuttgart und Heidelberg angereisten Schüler
sehen ihre Arbeit - die sie anlässlich der Preisverleihung in einer eindrucksvollen Präsentation im großen Saal des Frankfurter
Oekohauses darstellten - in einer direkten Traditionslinie zu Bertha von Suttners Friedensarbeit. Und in der Tat: Sowohl die Idee
der Abschaffung des Krieges durch die Macht des Rechts als auch der Versuch, direkt mit politisch Verantwortlichen Kontakt
aufzunehmen und sie zum konkreten friedenspolitischen Handeln zu bewegen, lassen sich unmittelbar in eine Traditionslinie zur
Suttnerschen Friedensarbeit stellen.
In der Kategorie »Publikumspreis« erhielt die Ulmer Initiative »Jugend für den Frieden« im Rahmen ihres Engagements für ein
Deserteursdenkmal via Online Abstimmung den ebenfalls mit 2.000,- € dotierten Bertha-von-Suttner-Preis.
http://www.ippnw-ulm.de/friedensdenkmal/index.htm
Die Historikerin Sabine Olbricht vom Journalistenbüro Zeitzeuge hielt stellvertretend für die Sichtungskommission die Laudatio
für den durch die Redaktion des TV-Magazins »
Monitor« (Andreas Maus) eingereichten Wettbewerbsbeitrag:
»Dem Engagement der jungen Leute ist es zu verdanken, dass das Ulmer Deserteursdenkmal, welches die Künstlerin und Bildhauerin
Hannah Stütz-Mentzel schon 1989 geschaffen hat, Ende vergangenen Jahres nun endlich von einem Privatgarten in Neu-Ulm an einen
öffentlichen Platz umziehen und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Der neue Platz liegt zwar etwas fernab
des gewünschten Zentrums, dafür handelt es sich aber einen um historisch bedeutsamen Ort: Das Denkmal steht nun an einer
Bushaltestelle namens »An den Schießständen, wo während des Hitler-Regimes Erschießungen durch Faschisten stattgefunden haben.
Vier junge Leute, Domino, Karin, Frederike und Johanna haben sich des Kunstwerks angenommen und für dessen Bekanntmachung
gestritten. Fallende Dominosteine, ein Symbol für einen desertierenden Soldaten, der andere mitreißt gegen den Krieg. Der
Deserteur ist das potenzielle Gewissen, welches beunruhigt und deshalb lieber verbannt wird. So sind die jungen Leute denn auch
auf heftige Widerstände gestoßen. Von Feiglingen und Verrätern war oft die Rede, wenn sie versuchten, auf das Schicksal der
Deserteure des Zweiten Weltkrieges aufmerksam zu machen. Die jungen Leute sind davon überzeugt, dass sich Krieg auch durch
Desertion verhindern lässt. Sie wissen auch, wie viel Überzeugungsarbeit noch geleistet werden muss, besonders wenn sie mit
jungen Bundeswehrsoldaten zusammentreffen und feststellen, wie sehr diese glauben, das Richtige zu tun.«
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DEUTSCHE FRIEDENSGESELLSCHAFT - VEREINIGTE KRIEGSDIENSTGEGNERINNEN
(DFG-VK)
Bundesgeschäftsstelle der DFG-VK, Kasseler Strasse 1a, 60486 Frankfurt/M.
Joachim Thommes, Politischer Geschäftsführer der DFG-VK
Sekretariat Essen: 0201-2696901 / -2 Fax, Mob.: 0171-41 65 746, E-Mail:
thommes@dfg-vk.de,
Postanschrift: Sekretariat des Politischen Geschäftsführers der DFG-VK,
Ruhrallee 72, 45138 Essen
Homepage:
www.dfg-vk.de ;
www.schritte-zur-abruestung.de ;
www.bertha-von-suttner-preis.de
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